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Informationen für Kursanten ---------------------------------------------------------------------------------------- Veröffentlichungen Fachzeitschrift VPT Juli 2014 Einflüsse medikamentöser Behandlung und Ernährung auf die
Ein bedeutungsvoller Träger in der Physiotherapie In der „Gründerzeit” der Physiotherapie Mitte des vorletzten Jahrhunderts gehörte die Ernährungslehre als fester therapeutischer Bestandteil zur Physiotherapie. Ärzte waren es, welche die physiotherapeutische Richtung prägten und vertraten. Neue Krankheitsbilder und Begriffe, die in das Gebäude der Physiotherapie passten wie Neurasthemie (Burn out), Avitaminosen, Malnutrition, Hyperämietherapie und die Diätetik wurden u.a. von namentlichen Ärzten wie u.a. Dr. August Bier und Prof. Ferdinand Sauerbruch befürwortet, unterstützt und in die Physiotherapie integriert. Die Physiotherapie erfährt zur Zeit im Bereich Diätetik und in der Medikamentenlehre ein Revival, was aber nichts anderes ist als das Wiederaufflammen alter physiotherapeutischer Denkweise (Abb. 1a). Kenntnis und die Einbeziehung der Ernährung & Medikamente eines Patienten in der Therapie eines Physiotherapeuten sind jedoch von entscheidender Bedeutung. Im Gesundheitswesen setzt sich eine immer stärker werdende Interaktion verschiedener Gesundheitsberufe fort, welche die Qualität der Behandlung von Patienten verbessert. Hierfür braucht die Physiotherapie Kenntnisse über therapierelevante Medikamente, welche vom behandelnden Arzt verschrieben werden. Wie wichtig diese Kenntnisse sind, lässt sich bezüglich Kooperationsprojekt von Rehabilitations-Fachkliniken erkennen, die die typische Arbeitssituation analysieren und in ein interdisziplinär medizinisch beruflich/ sportlich orientiertes Rehabilitationskonzept einbauen. Aber wichtig ist es, neben der Rehabilitation die medikamentöse Versorgung des Patienten zu erkennen, um deren kontraproduktiven Eigenschaften interdisziplinär zu begegnen. Der Physiotherapeut muss erkennen, dass: Eine zu Beginn der Therapie eingehende Ernährungs- und Medikamentenanamnese muss ein fester Bestandteil der physiotherapeutischen Befundaufnahme werden. Neues Fachgebiet für die Physiotherapie? Beide Autoren sind sich hier einig, dass dieses Thema eines der wichtigsten Fragen in der Zukunft für die Physiotherapie sein wird und in den nächsten Jahren zu einer Vereinigung alter und neuer Charakterfundamente der physiotherapeutischen Methodikanwendung führen muss. Die meisten Risikofaktoren von Krankheiten sind in den Lebensgewohnheiten der Menschen zu finden: falsche Ernährung, Medikamentenmissbrauch, Nikotinabusus, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress und die damit verbundene falsche Atmung. Gerade diese Risikofaktoren begleiten den Physiotherapeuten jeden Tag in der Praxis. Und immer wieder stellt sich die Frage, welche Therapien und Medikamente nicht miteinander harmonisieren, oder sogar als kontraindiziert gesehen werden müssen. Was stört die Heilung (Turn-over-Zeit) der unterschiedlichen Verletzungsstrukturen und der Einfluss dieser „Heilungskaskade” durch Ernährung und Medikamenteneinnahme? Wie kann ich interdisziplinär darauf reagieren bzw. Einfluss nehmen? Ernährungslehre Vitamin- und Mineralienmangel sind nicht selten und zeigen bestimmte Symptome auf. Der Physiotherapeut muss differentialdiagnostische Kenntnisse haben, um eine evtl. Malnutation oder eine Wechselwirkung/Nebenwirkung eines Medikamentes zu erkennen. Gründe eines Mangels an Vitaminen und Mineralien gibt es in der physiotherapeutischen Praxis genug. Auslöser sind ausgedörrte Ackerböden und industrielle Nahrungsaufbereitung, zunehmendes Alter mit einem erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralien sowie Medikamente, die einen Mineralien- und Vitaminmangel verursachen. Beispiel: So würde ein Mangel an Magnesium, ausgelöst durch Medikamente, Ernährung, Alkoholismus, chronische Darm-erkrankungen (z.B. Zöliakie), Nierenerkrankungen und Diabetes erheblichen Einfluss auf das u.a. Nervensystem nehmen. Medikamentenlehre Viele Medikamente erweisen sich als eine schwere Belastung für die Wiederherstellung von physiologischen Entwicklungsvorgängen im Körper. Hervorgehoben sei hier die Wundheilung, zum Beispiel nach Muskel-, Sehnen- oder Bandläsionen und ihre spätere Remodulierung. Ob Schmerz- oder Schlafmittel, Antidepressiva, Antibiotika, Blutfettsenker, Blutdrucksenker, die „Pille” oder einfach nur eine unkontrollierte einseitige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, alle haben erheblichen Einfluss auf Schmerzverhalten, Stabilität, kontrollierte Mobilität, Zeitrhythmus (Timing einer Bewegung), Koordination und Balanceverhalten sowie auf die unterschiedlichen Kraftparameter und die Ausdauer. Die Tabellen 4 bis 7 sollen einen kleinen Einblick geben, wie sich Medikamente auf die Krankengymnastik auswirken können. Heilungszeiträume/Turn-over-Zeiten Beginnend ist das Wissen über Heilungszeiträume/Turn-over-Zeiten der unterschiedlichen Verletzungsstrukturen. Die Heilungskaskade und der Einfluss auf diese Heilung durch Ernährung und Medikamenteneinnahme. In der Tabelle – Turn over von Gewebe (Abb. 8) – sind verschiedene Gewebetypen und ihre Turn-over-Zeit aufgelistet. Mit diesem Wissen ist der Physiotherapeut in der Lage, optimal den Patienten in seiner Regeneration zu begleiten, negative Einflüsse von ihm abzuwenden bzw. seine Behandlung auf die parallel notwendige medikamentöse Therapie abzustimmen. In der unten stehenden Tabelle (Abb. 9) ist der grobe Verlauf der Wundheilungsphasen dargestellt und ein Ausschnitt einiger Medikamente und Nahrungsmittel, die in den Heilungsprozess eingreifen können. Wichtig zu wissen ist, in welcher Wundheilungsphase sich der Patient befindet, wie belastbar er ist und welche Medikamente bzw. Nährstoffe diese Heilungsphasen beeinflussen. Das Gewebe benötigt von der Entzündungsphase bis zur Remodulierung spezifische, unterschiedliche Reize in der Krankengymnastik. Diese dem heilenden Gewebe angepassten krankengymnastischen Reize können durch ungünstige Ernährung und Medikamenteneinnahme des Patienten so stark beeinflusst werden, dass der krankengymnastische Behandlungserfolg unterwandert wird. Trotz Präsenz der Physiotherapie an Universitäten hat es die Physiotherapie mit ihrer diagnostisch und therapeutisch Ganzheit zu erfassenden Methode immer noch schwer, sich in der Schulmedizin aufzustellen. Kompetenzgewinn im Bereich Wirkungsphysiologie der Diätetik und Pharmakologie ohne mystifizierende Nebenwege ist sicherlich ein Schritt, um die Schulmedizin und Physiotherapie wieder enger zusammenrücken zu lassen.
Wissenschaftlicher Informationsdienst
Allgemeine Zahnheilkunde CMD: „Chamäleonkrankheit“ als Chance für interdisziplinäre Zusammenarbeit von Jürgen Focke, Physiotherapeut in Nordhorn Die Behandlung von Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) ist ein ganzheitlicher Prozess. Im Mittelpunkt stehen Zahnarzt und Kieferorthopäde; hinzugezogen werden Allgemeinmediziner, Neurologen, Orthopäden, HNO- und Augenärzte sowie Physiotherapeuten und Logopäden.
Ich betreue in meiner Praxis für Physiotherapie viele Patienten mit CMD. Bei rund zehn Prozent meiner Patienten ist CMD die Ursache ihrer Probleme. Diese Krankheit ist wie ein Chamäleon - sie manifestiert sich in unterschiedlichsten Krankheitsbildern: Sie kann Knacken im Kiefergelenk, Blockaden beim Mundöffnen, Zahn- oder Gesichtsschmerzen ebenso verursachen wie Augen- oder Ohrenprobleme - bis hin zum Tinnitus, weil Nerven und Muskeln des Kiefergelenks auch das Trommelfell beeinflussen. Deshalb ist CMD schwer zu diagnostizieren.
Gesundheitswoche / Bremerhaven Ernährung & Medikamente in der Physiotherapie
Pressemitteilung leipziger Messe - Auftaktmeldung therapie Leipzig "Die physiotherapeutische CMD-Behandlung steht auf drei Säulen", berichtet Jürgen Focke. "Ich schaue mir die Bewegungen im Kiefergelenk an. Ist der Gelenkdruck zu hoch, fehlt die 'Schmiere’. Statt Rutschen und Gleiten findet nur noch ein brutales Rollen statt - dann versuche ich, die Schmiertätigkeit im Gelenk zu verbessern." Auch die Körperhaltung des Patienten gebe Aufschluss: "Ich prüfe Kopf-, Becken- und Fußstellung. Veränderungen des Körpers können das Kiefergelenk beeinflussen." Der dritte Bereich ist die Muskulatur: "75 Prozent der Probleme von CMD-Patienten beruhen auf muskulären Dysbalancen", so Focke. "Kau- und Mimikmuskeln sind eingebunden in einen komplizierten muskulären Regelkreis. CMD kann eine ganze Kettenreaktion muskulärer Fehlbelastungen und Verspannungen hervorrufen. Der Körper versucht, Fehlstellungen im Kieferbereich zunächst auszugleichen, deshalb kann CMD längere Zeit unentdeckt bleiben. Doch die einseitige Belastung von Muskelgruppen führt langfristig zu Verkürzungen und Schmerzen." Neuer Markt für Physiotherapeuten "CMD eröffnet Physiotherapeuten ein neues Tätigkeitsfeld, in Zusammenarbeit mit Zahnärzten oder Kieferorthopäden", sagt Jürgen Focke. Die physiotherapeutischen Leistungen würden von der Gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Zudem seien die Zahnärzte den Budgetbeschränkungen bei Heilmitteln nicht unterworfen. "Doch Physiotherapeuten dürfen CMD nicht als finanziellen Lückenbüßer betrachten", warnt Focke. "Wir müssen verantwortlich mit den Budgets umgehen. Es geht um die Patienten, nicht ums Geld." Hintergrund: Craniomandibuläre Dysfunktion CMD Der Begriff CMD ist abgeleitet von Cranium (Schädel), Mandibula (Unterkiefer) und Dysfunktion (Fehlfunktion). Er bezeichnet ein gestörtes Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer, das zu Überlastungsschmerzen im Gesichts- und Kopfbereich, aber auch zu Beschwerden bei entfernten Organen führen kann. Ursachen dafür können Zahn-Fehlstellungen, fehlende Zähne, Füllungen, Brücken oder Zahnkronen sein- aber auch Unfälle. therapie Leipzig: Fachausstellung mit über 200 Anbietern Die therapie Leipzig gibt als einzige Fachmesse in Deutschland einen Überblick über Medizinische Rehabilitation und Prävention. Zur kommenden Veranstaltung vom 19. bis 21. März 2009 informieren über 200 Aussteller auf dem Leipziger Messegelände über neueste Angebote auf dem deutschen Markt. Gezeigt werden vor allem Therapiegeräte und Zubehör sowie Einrichtung, Ausstattung und EDV-Lösungen für die therapeutische Praxis, Kliniken sowie Kur- und Heilbäder. Die letzte therapie Leipzig endete mit einem 40-prozentigen Besucherplus und 26-prozentigen Ausstellerzuwachs. Insgesamt nutzten 9.100 Phy-sio- und Ergotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister, Führungskräfte von Akut- und Rehakliniken sowie Kur- und Heilbädern das Angebot der 188 Aussteller im März 2007.
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